VERA ||| Trotzdem LERNEN: ASSOZIATIV-Spiele

Lesen Sie HIER Teil 1 des Artikels!

Assoziativ-Spiel Nr. 1: ABC-Listen

Mit ABC-Liste ist eine alphabetische Liste gemeint, die dadurch entsteht, daß wir ein „leeres ABC“ nehmen (oder schnell anlegen, indem wir am Rand senkrecht die Buchstaben aufschreiben). Dann wandern wir mit den Augen „rauf und runter“ und tragen überall dort etwas ein, wo uns etwas einfällt. Angenommen Sie wollten testen, wie viele Bäume Ihnen einfallen, wenn Sie mit Ihren Augen 2 Minuten lang über das „leere“ ABC „wandern“, was meinen Sie? Ihre Einschätzung: Anzahl Bäume:             

Jetzt tun Sie es bitte. Die 2 Minuten beginnen erst, wenn Sie das ABC vor sich liegen (oder die Buchstaben aufgeschrieben) haben.

WICHTIG: Erst weiterlesen, wenn Sie Ihre Notizen aufgeschrieben haben …

Also, wie ist Ihr Ergebnis? – Sie sehen, es ist kinderleicht, schnell mittels ABC-Listen eine Inventur vorzunehmen. Dabei denken wir ASSOZIATIV, und diese Denkart ist extrem wichtig. Genaugenommen ist die ABC-Liste eine Variante von Stadt-Land-Fluß, nur mit folgenden Unterschieden:

1. Wir spielen senkrecht im Gegensatz zu waagerecht (von Stadt über Land zu Fluß).

2. Wir wandern mit den Augen das gesamte ABC „rauf und runter“ und tragen überall dort etwas ein, wo uns „zufällig“ etwas „zufällt“. Gegensatz: Wir schauen nur bei einem Buchstaben nach (z.B. „G“) und spielen diesen einen Buchstaben.

3. Je geübter wir sind, über ein Thema nachzudenken, desto mehr wird uns dazu ein- oder zufallen (welch ein Zufall!). Diesen Experten-Bonus bezeichne ich als Stadt-Land-Fluß-Effekt©, und er beschreibt das WESENt-liche Element des Experten: Nicht nur weiß er einiges, er kann auch auf sein Wissen zugreifen!

Wir können mit ABC-Listen unglaublich viel anfangen, aber das meiste ergibt sich, wenn man erst einmal damit beginnt. Wenn wir ABC-Listen anlegen, profitieren wir nicht nur durch das Schreiben selbst, sondern wir gewinnen auch viel durch den anschließenden VERGLEICH. Ob wir eigene Listen vergleichen (von früher und heute oder mehrere, die wir kurz hintereinander angelegt haben), oder ob wir unsere Ergebnisse mit denen von MitspielerInnen vergleichen: Jeder Vergleich mit anderen ABC-Listen ist enorm hilfreich, weil hier zusätzlich zum Neuro-Mechanismus (s. unten) des ASSOZIATIVen Denkens noch der des VERGLEICHENs aktiviert wird (wir also bereits 4 Kügeli einheimsen).

Assoziativ-Spiel Nr. 2: WORT-Bilder (KaWa.s©)

Wenn wir Assoziationen zu den einzelnen Buchstaben eines Wortes suchen, das wir untersuchen (explorieren, begreifen, merken) wollen (KaWa©, WORT-Bild), dann stehen uns nur die Buchstaben des Begriffes zur Verfügung. Dies ergibt die Möglichkeit einer raschen Inventur: Was denke (weiß) ich zu diesem Thema? Was „sagt mir“ dieser Begriff (heute, jetzt)? Das könnte so aussehen:

Das Spannende an einem WORT-Bild ist der Prozeß: Man betrachtet den Begriff auf dem Papier und sucht geistig nach Assoziationen zu den Buchstaben, aus denen der Schlüsselbegriff auf dem Papier (Bildmitte) besteht. Durch die innerliche Frage: „Ein Begriff mit … (z.B. „K“)“ wird eine Art von Kreuzworträtsel-Effekt erzeugt. Dadurch fällt uns nachgewiesenermaßen mehr ein als bei allgemeinen Notizen. Man muß es erlebt haben, denn man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht durchgeführt hat (wie z.B. beim Rad fahren und verliebt sein …). Wir haben festgestellt, daß man manchmal einige Versuche durchführen muß, bis es „greift“. Mein Vorschlag: Probieren Sie es 8mal innerhalb eines Monats, ehe Sie entscheiden, wie Sie die Technik finden. Wäre das möglich? Also, wann beginnen Sie?

Jetzt…

Vera F. Birkenbihl, Odelzhausen