Erstens denke ich über mein (derzeitiges) Leben nach. Dabei gehe ich wie folgt vor:
A. Ich notiere (schnell und spontan!) meine derzeitigen Ziele und Prioritäten im Leben. Bitte beachten Sie: Mit schnell und spontan meine ich so schnell wie möglich. Wenn Sie also nachdenken müssen, so ist das Teil der Aufgabe. Was Sie jedoch vermeiden sollen, ist das Verwerfen von „ersten Formulierungen“ zugunsten von „besseren“ (damit könnten Sie sich nämlich selbst in die Tasche lügen!) /// B. Ich vergleiche diese mit den Notizen vom Vorjahr: Was ist identisch geblieben? Was hat sich geändert? /// C. Ich denke über die veränderten Aspekte nach. Sie geben mir Aufschluß über neue Weichenstellungen in meinem Leben, die sich auch völlig unbewußt „eingeschlichen“ haben können.
Zweitens erinnere ich mich bewußt, welche Geschenke ich für mein Leben erhalten habe. Konkret:
A. Wo liegen meine Stärken? /// B. Nutze ich sie wirklich optimal? /// C. Baue ich sie systematisch aus? (Das heißt: Arbeite ich bewußt an meiner ständigen Ent•wicklung?) /// D. Inwieweit kann ich der Welt ein wenig „zurückgeben“, indem ichmeine Stärken dazu nutze, anderen zu helfen, Ihre eigenen Geschenke (ihr Potenzial) systematisch zu entdecken und auszubauen?
Drittens denke ich an Menschen, die ich kannte, die jedoch nicht mehr unter uns weilen.
A. Ich erinnere mich dankbar an Erlebnisse (inklusive der Weihnachts- und anderer Feste) mit ihnen. /// B. Ich denke an spezielle Erlebnisse mit ihnen, die mir eine wichtige Lehre gewesen waren, und frage mich, ob ich den Lerneffekt aus diesen Lehren nach wie vor nutze. /// C. Ich erinnere mich an Ratschläge dieser Personen und frage mich, inwiefern ich diese (noch) beherzige. /// D. Und ich denke an schöne Zeiten mit ihnen und frage mich, ob es immer noch genügend ähnliche oder vergleichbare Aspekte in meinem Leben gibt.
Dieser letzte Punkt ist wichtig, denn die meisten Menschen merken gar nicht, wie viele der „schönen Zeiten“ des Lebens sie Jahr für Jahr „abbauen“, weil sie glauben, „dafür“ keine Zeit mehr zu haben. Vielleicht können Ihnen folgende Beispiele Anregungen für eigene Überlegungen geben:
A. Zeiten, in denen man „einfach nur so“ (ohne konkrete Agenda) zusammenkommt. /// B. Zeiten für Spiele. Dabei können gerade einfache Spiele Anlaß für „alberne“ Gespräche sein und eben solche „dummen“ Bemerkungen können die Beziehungen bereichern. Hier geht es nicht um irgendwelche großen Themen oder Probleme, man „quatscht“ einfach miteinander. /// C. Zeiten für ausgedehnte Gespräche! Kann jedes Mitglied eines Familien- oder Freundeskreis alle zusammentrommeln mit der Bitte: „Ich habe ein Problem, ich brauche Euer Ohr, ich möchte mich mit Euch beraten.“
Viertens denke ich über die Menschen nach, mit denen ich derzeit intensive Beziehungen pflege (beruflich wie privat). Ich frage mich:
A. Gibt es im Augenblick irgendwelche Spannungen, die ich gerne vor dem Fest bereinigen möchte? /// B. Respektiere ich diejenigen Aspekte in den Inseln dieser Personen genügend, die von meiner Insel abweichen? /// C. Gewinnt das Leben dieser Menschen in irgendeiner Form durch ihre Beziehung zu mir? (Wenn ich mir nicht sicher bin, frage ich.)
Diese Gedanken stellen den ersten Teil meiner großen Jahres-Inventur dar.
Vera F. Birkenbihl, Odelzhausen