VERA ||| Taschenlampe vs. Deckenlicht (… ein Modell von Allan W. WATTS)

Vorbemerkung von Rainer W. Sauer am 04.10.2022: „Mit den diesjährigen Physik-Nobelpreis werden drei Quantenforscher ausgezeichnet; die Meldung ist noch ganz „frisch“. Ihre Erkenntnisse zeigen zugleich, wie innovativ Vera F. Birkenbihl in ihrem Mitteilungsbedürfnis an uns war, als sie seit 1996 mit ihrem Artikel „Ein Quentchen Quanten“ auch das Allerkleinste im Fokus hatte. Es geht um Quantenmechanik, ein Forschungsfeld, das nicht nur VFB in ihren Bann zog – auch weil es bereits im „Star Trek“ immer wieder zum Thema wurde, durch das Phänomen des „Beamens“. Und ja: Das gibt es tatsächlich, allerdings – wie so oft – ist es in der Realität etwas komplizierter als im Fernsehen.


Nehmen wir an, die Welt / das Universum ist eine gigantische Lagerhalle. Um etwas darin zu finden, geht der westlich geprägte  Mensch mit einer TASCHENLAMPE ans Werk. Seit Tausenden von Jahren  haben Menschen mit der Taschenlampe geleuchtet. Dann haben sie festgehalten, was sie gesehen haben. Einige haben hier ein wenig geleuchtet, andere  dort ein wenig und langsam fügten sich die Teile schließlich zu einem Bild  zusammen … Mit der Quantenphysik ist die westliche Wissenschaft zum ersten Mal an den Rand eines Gesamtverständnisses gekommen. Davor waren es  immer isolierte Wissensbruchstücke, die wir auf verschiedenen Gebieten gesammelt haben.

WATTS sagt nun: „Der fernöstliche Mensch macht ganz oben eine Lampe an, an der Decke. Der sieht alles etwas vage, nicht so deutlich, etwas diffus, aber er sieht die Zusammenhänge. Er sieht die Beziehungen zwischen den Dingen.“ Der ferne Osten hat immer erklärt, dass alles eins ist, dass die Materie eine  Illusion ist – und da ist inzwischen auch die Quantenphysik draufgekommen. Wir können das als Metapher für die Art sehen, wie wir in die Welt hineinschauen. Wir fokussieren unseren Blick und sehen ein Detail neben dem ande-  ren (man spricht hier auch vom harten Blick), während wir viel öfter einmal  den weiten, weichen Blick zulassen sollten. Denn wer fähig ist, den physischen Blick weich zu machen, kann auch den geistigen Blick weich beziehungsweise weit machen. Das heißt, unser Denken wird ebenfalls weit. Wir verlieren uns  nicht so sehr im Detail und bekommen nun statt des einzelnen Baums den  Wald in seiner Gesamtheit ins Visier – geistig wie blickmäßig.

Wir alle möchten gern kreativ sein. Doch Kreativität stellt sich nicht ein, wenn  Sie nur mit dem „geschlossenen Fokus“ von einem Detail zum anderen springen. Um kreativ zu sein, müssen Sie den „Beutel mit den Kaugummikugeln“ (siehe Seite 35 von „Finde Deinen Fixstern“) durcheinanderschütteln können. So kommen die einzelnen Kugeln in ein ganz anderes Verhältnis zueinander. Trainieren Sie deshalb den weichen/weiten Blick. Dazu empfehle ich Ihnen folgende Übung: Fassen Sie etwas fest ins Auge und umrahmen Sie es mit zwei Fingern oder  Ihren beiden Händen. Nun ziehen Sie die Hände langsam waagerecht auseinander und verfolgen sie periphär (aus den Augenwinkeln), während Ihr Blick  auf dem ursprünglichen „Ziel“ verharrt. Testen Sie dabei, a) wie weit Sie die Hände/Finger auseinandernehmen können, ohne sie aus dem Blickfeld zu verlieren, b) wie lange Sie den weiten Blick halten können. Versuchen Sie, mit der Zeit sowohl die Entfernung als auch die Dauer zu steigern.

Wenn Sie möchten, probieren Sie zwischendurch auch mal folgende Übung aus: Peilen Sie einen Ihrer Finger an. Dann ziehen Sie diesen ganz schnell weg  und verharren mit den Augen dort, wo sich der Finger gerade noch befunden  hat. Betrachten Sie einfach das „Nichts“ …

(Hinweis: Dies ist ein Auszug aus Birkenbihls letztem Werk „FINDE DEINEN FIXSTERN (Die eigenen Lebensziele erkennen und erreichen)“, in dessem Mittelpunkt Fragen stehen wie: „Was will ich in meinem Leben erreichen?“ oder „Welche Ziele habe ich?“. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung des mvg-Verlags im Verlag Moderne Industrie / Münchner Verlagsgruppe GmbH.)

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