Dieses Idee, dieses Modell stammt von dem Harvard-Professor Dave PERKINS und steht dem seit Jahrzehnten weitgehend unverändertem „klassischem“ IQ-Konzept gegenüber. Perkins stellt uns drei Faktoren vor und die gute Nachricht dabei: Wir können an zwei der drei „Schrauben drehen“, um unsere Intelligenz zu verbessern. Nur „Schraube 1″ (ist in die Wiege gelegt), aber 2 und 3 können wir selbst steuern, und zwar lebenslang!
Schraube 1: Es geht um die angeborene neuronale Geschwindigkeit, d.h. um das Tempo, in dem unsere Neuronen feuern. Wie schnelle jemand denkt und kombiniert. Das sind Leute, die bei IQ-Tests tatsächlich besser abschneiden.
Wie merken wir, ob wir „NEURONAL LANGSAM“ oder „SCHNELL“ sind? Wann haben Sie das letzte Mal etwas NEUES gelernt? Ein neuer Tanz, eine neue Sprache, ein Instrument, eine neuen Software. Und wie war es früher, sobald Sie NEUES lernten (z.B. in der Schule)? Kamen Sie sich damals öfter„ doof vor, weil so viele andere schneller als Sie „kapierten“? Was hat das mit Ihrem Selbstwert und Selbstvertrauen gemacht? Heute kann ich Sie ermutigen, denn die Wissenschaft hat gezeigt, dass die neuronal Langsamen beim „Erst-lemen“ einfach länger brauchen! Gleichzeitig aber neigen die „Langsamen“ dazu, den Dingen gründlicher und im Detail auf den Grund zu gehen. Wow, das fand ich auch für mich persönlich eine super Nachricht und habe nun begriffen, was in meiner Schullaufbahn an manche Stelle geschehen ist.
Die Schnell-Denker tun sich manchmal anfangs so leicht, dass alle in ihrer Umgebung (Familie, Nachbarn, Freunde der Familie etc.) sie für besonders begabt halten. Es wird auch bezüglich des IQ immer wieder betont, dass SCHNELLIGKEIT einer der Faktoren sei, an denen man hohen IQ erkennen könne.
Schraube 2: Gelerntes, Erfahrungen und Wissen
Je mehr wir wissen, desto leichter können wir NEUES lernen, wenn nämlich das NEUE bereits Fäden im Wissens-Netz vorfindet, an das es ANDOCKEN kann. Im Klartext bedeutet das:
Je mehr wir wissen, desto mehr Infos können irgendwo „andocken“, sind also nicht mehr 100% neu. Je mehr wir wissen, auf desto mehr Infos können wir zurückgreifen. Also können wir INTELLIGENTER denken. Das ist das Hauptanliegen von PERKINS‘ Konzept der LERNBAREN INTELLIGENZ! Je mehr wir wissen, desto mehr Assoziationen „ergeben sich“. Deshalb wird uns immer mehr „einfallen“. Wir lernen Kreativität!
Schraube 3: Wir können wählen!
Perkins beschreibt, dass wir die Fähigkeit haben über Methoden, Strategien, Techniken (wie wir denken, lernen, Probleme lösen etc.) nachzudenken! Dies ist der Geniestreich: Indem wir die Methode ändern, ändern wir die Ergebnisse.
Vereinfacht ausgedrückt: Funktioniert etwas nicht, mache es anders! Und genau diese Denkweise wird an den meisten Schulen nicht gelehrt.
Interessanterweise tun viele das fast in allen Bereichen des Lebens, mit Ausnahme des Schulsystems. Findet jemand heraus, dass sein Nachbar einen Trick gefunden hat, schneller und leichter die Kohlen beim Grillen zum Glühen zu bringen, will er diesen Trick lernen und anwenden. Dasselbe gilt in der Wirtschaft: Firmen müssen neue Methoden, Technologien, Erfindungen sogar patentrechtlich schützen lassen, damit niemand diese kopiert.
Aber in der Schule? Da beobachten wir seit Jahrzehnten, dass die meisten Nachhilfestunden nur den Lernstoff wiederholen. Nochmals und nochmals, immer wieder tun die meisten Lehrenden dasselbe. Gerade wenn Abiturienten oder Studenten die Nachhilfestunde leiten, denn haben sie es anders gelernt? Nein. Man geht lieber davon aus, die Schüler seien desinteressiert, faul, untalentiert etc., statt zu tun, WAS MAN IN JEDER ANDEREN BRANCHE TÄTE: Die Methode selbst unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls zu verändern.
90 Prozent nach Schule wird vergessen, weil es gepaukt wurde und nicht gelernt. Schwimmen oder Fahrrad fahren können sie doch ein Leben lang. Warum ist das so? Auch als Erwachsene glauben viele, sie seien „unbegabt“. Sobald Sie die Methode wechseln, ändert sich auch das Ergebnis. Es ist sehr spannend, solche Neu-Versuche zu wagen! Machen Sie es einfach wie: E L I … seien Sie E rlebnisreich | L ebensnah | I nteressant.
Lerncoaching hebt die Perlen, die in uns allen liegen. Unterstützt die individuellen Stärken und Talente. Vermittelt Lernmethoden, die alle Sinne ansprechen und einzigartig zu der jeweiligen Person passen.
Vera F. Birkenbihl, Osterholz-Scharnhorst