Vera F. Birkenbihl fand es am eigenen Leib heraus: Wenn es in der Schule mit dem Lernen nicht vorangeht, dann ist meist nicht nur das jeweilige Kind unglücklich. Auch die Eltern und oft sogar Verwandte oder Freunde machen sich Gedanken um die Schule, Prüfungen und Noten. Das Ganze und die Tatsache, dass Misserfolg in dem einem Fach schnell auch schlechtere Ergebnisse in anderen Fächern erzeugen, führt dazu dass sich Schülerinnen und Schüler immer weniger zutrauen und schnell kaum noch wirkliches Interesse mehr an der Schule zeigen. Das Ergebnis ist, dass viele Seiten auf das Kind einreden und fordern, dass es doch bitte mehr und konzentrierter üben müsse. Besonders schlmm wird es, wenn Elternteile zum Sprechtag in die Schule zitiert werden und man ihnen dort erzählt, das Kind sei unkonzentriert und müsse nun viel Stoff „pauken“, also oftmalig wiederholen.
Dem ist deshalb mit Kopfschütteln zu begegnen, weil in vielen Lehrer-Gehirnen oft noch der sog. „Nürnberger Trichter“ herumgeistert. Dabei geht man / frau von der Annahme aus, dass SchülerInnen still über dem Lernstoff brüten oder über Büchern sitzen müssten, dann werde das Wissen aus den Lernmaterialien schon „irgendwie“ den Weg in das Gehirn finden. Vera F. Birkenbihl hat uns jedoch gelehrt, dass Lernen ganz anders funktioniert. Und das hat weniger mit dem sturen „eintrichtern“ von Wissen zu tun, dafür umso mehr mit Abläufen, wie es zu leichtem oder leichterem Lernen kommt. Schon als Baby erlangt man alle Eindrücke unserer (Um-)Welt über die Sinneswahrnehmung: das Sehen, das Hören, das Fühlen, das Riechen und das Schmecken.
Da man aber schon im Kleinkindalter bemerkt (und durch Erfahrung lernt), dass man nicht alle Informationen gleichzeitig erlangen und verarbeiten kann, filtert unser bewusstes Denken nur jene Information auf der Flut von Sinneseindrücken heraus, die es für besonders wichtig hält. Was genau als wichtig genug erachtet wird, um es abzuspeichern, hängt von vielen Faktoren ab und wird durch unser Unterbewusstsien gesteuert. Der erste Filter ist das, was der jeweilige Gehirnbenutzer generell oder auch nur im speziellen Moment für besonders wichtig hält. Alles andere wird ausgeblendet und im Unterbewusstsein „abgelegt“. So entsteht das Phänomen, dass man / frau, wenn beispielsweise die Marke des Familienautos gewechselt wurde, überall Fahrzeuge der eigenen Marke zu sehen sind.
Eine weiterer Filter ist die Selektion. Beispielsweise hört und sieht man bei allen wichtigen Entscheidungen plötzlich viel genauer hin, wenn es um hierzu Meldungen gibt. Marktforscher wie Michael Birkenbihl, der Vater von VFB, haben sogar herausgefunden, dass dieses Phänomen sogar nach einem Kauf erst seinen Höhepunkt erlebt. Beim Lernen muss es also darum gehen, selbst zu erkennen, wie wichtig es ist, den Fokus festzulegen. Wer selbst entscheidet, welche Gedanken im Gehirn verankert werden, kann sein bewussten Denkens positiv oder negativ beeinflussen. Somit ist es für das erfolgreiche Lernen (… und Leben …) unungänglich, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um […]