BUCH-TIPP ||| Richard Florida: „The Rise of the Creative Class“ & „Who’s your City?“

Viele Autoren haben bereits die massiven sozialen Veränderungen der letzten Jahrzehnte kommentiert, aber die meisten von ihnen haben diese Veränderungen als etwas behandelt, das uns von der Technologie oder dem Markt aufgezwungen wird. „Das ist falsch“, sagt der amerikanische Städteplaner Richard Florida und fügt an: „Wir haben uns entschieden, unsere Werte, unsere Arbeit und unseren Lebensstil zu ändern, und das aus guten wirtschaftlichen Gründen. Warum haben wir das getan?“

Florida findet in seinen Büchern „The Rise Of The Creative Class: And How It’s Transforming Work, Leisure, Community And Everyday Life“ (übersetzt: „Der Aufstieg der kreativen Klasse … und wie sie Arbeit, Freizeit, Gemeinschaft und Alltag verändert“) und „Who’s Your City?: How the Creative Economy Is Making Where to Live the Most Impo“ („Wer ist deine Stadt? – Wie die Kreativwirtschaft Ihren Wohnort zur wichtigsten Entscheidung Ihres Lebens macht“) die Antwort im Aufstieg einer neuen sozialen Klasse. Wie schon bei anderen Klassen ist deren Grundlage wirtschaftlicher Natur. So wie die feudale Aristokratie Identität und Werte aus ihrer vererblichen Kontrolle über Land und Leute und die Bourgeoisie ihre Identität und ihre Werte aus ihrer Rolle als Warenhändler ableitet, leitet die kreative Klasse ihre Identität und ihre Werte aus ihrer Rolle als Lieferanten von Kreativität ab, so Floridas These.

Und sofern wir uns selbst als „kreativ“ betrachten, wirkt sich unser Selbstbild auf die Entscheidungen aus, die wir in allen Bereichen unseres Lebens treffen. Auf der Grundlage umfangreicher Forschungsergebnisse zeichnen „The Rise of the Creative Class ..:“ und „Who’s your City?“ den anhaltenden grundlegenden Wandel in den Entscheidungen und Einstellungen der Menschen auf und zeigen nicht nur, was geschehen kann und wird, sondern auch, wie dies auf den grundlegenden wirtschaftlichen Wandel unserer zeiten zurückzuführen ist. Die kreative Klasse in den USA umfasst mehr als vierzig Millionen menschen oder mehr als 25 Prozent aller Erwerbstätigen. Die Entscheidungen, die diese Menschen treffen, haben bereits enorme wirtschaftliche Auswirkungen erzegt und in Zukunft werden sie bestimmen, wie Arbeitsplätze organisiert sein werden, welche Unternehmen florieren oder bankrott gehen und sogar welche Städte gedeihen („Schwarmregionen“) oder stagnieren bzw. verkümmern werden („Stillstadt“).

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