Lesen Sie HIER Teil 1 von „GEHIRN-GENIAL Lernen lernen“!
Oft reicht es, als Teilnehmer oder Teilnehmerin an Seminaren zum gehirn-genialen Lernen für sich die beiden Kern-Fragen zu nutzen, die auch Vera F. Birkenbihl gerne gestellt hat: 1.) „Wenn man kontinuierlich Wissen zu einem Thema abspeichern könnte, wie würde eine solche Lernkurve im Normalfall aussehen? Bitte zeichnen!“ Und alle zeichnen eine Kurve, die linear nach oben führt. 2.) „Und nun zeichnen Sie mal Ihre persönliche Lernkurve.“ Diese persönlichen Kurven haben dann bei jedem der TeilnehmerInnen individuell irgendwo einen starken Knick, denn Lernen ist im Grunde nichts anderes, als Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis (= unserem RAM-Arbeitsspeicher im Gehirn) möglichst optimal ins Langzeitgedächtnis (= den ROM in unserem Oberstübchen) abzuspeichern und das klappt nur, wenn man es richtig angeht. Dass diese Kurven in der Regel stets einen Knick bekommen, hat wenige aber dafür umso wichtigere Gründe. Hierzu gehören Desinteresse, ungute Gefühle und mangelnde Motivation. (…)
Gerade die „unguten Gefühle“ sollten im Zusammenhang mit den Lernen nicht unterschätzt werden. Denn ein Lern-ERLEBNIS mit damit verbundenen guten Gefühlen, führt bei Lernenden zu einer Ausschüttung den Neurotramsnitters Dopamin – und zwar, so hat es VFB bewiesen, nicht nur beim Lernen selbst, sondern auch bei jedem Abrufen des erlernten Wissens. Der Effekt ist ein innerliches Grinsen, gepaart mit einem Wohlgefühl. (…) Wenn die Lehrkraft – aus Sicht der SchülerInnen also „unser“ Lehrer bzw. „unsere“ Lehrerin – an der Tafel etwas schreibt oder zeichnet, wenn er oder sie ein Video vorführt und so weiter, dann fliegen dem Gehirn stetig kleine Infos zu. Diese wollen an schon vorhandenes Wissen andocken, beispielsweise wie Raumkapseln bei der Internationalen Weltraumstatiuon ISS. Finden sie geeignete Stellen zum Andocken, dann ergänzen sie das bereits vorhandene Wissen. Klappt das Andocken nicht, etwa weil die Information nicht kompatibel ist, dann fliegt sie sozusagen „bei dem einen Ohr rein und bei dem anderen wieder raus“. Ich nenne dies deshalb auch den „Andock-Effekt“. (…)
Für viele meiner Coachees oder SeminarteilnehmerInnen ist es übrigens verblüffend, dass sich eine Lernkurve nicht nur linear nach oben entwickeln sondern sogar exponentiell anwachsen kann. Wie bei dem Gleichnis mit dem Reiskorn und dem Schachbrett, dessen Anzahl sich auf jedem Feld verdoppelt, bis sich auf dem letzten Feld des Schachbretts die schier unglaubliche Zahl von mehr als 9 Trillionen Reiskörnern ergibt oder: 263, fängt kontinuierlicher Lern-Input durch Freunde und Spaß am Lernen stets mit einem ganz kleinen Cluster im eigenen Wissensspeicher an, an den immer wieder neue Informations-Raumschiffe andocken können. Und desto umfangreicher das bereits vorhandene Wissen wird, umso mehr neues Wissen hat Raum anzudocken und aus dem Cluster entsteht in ihrem eigenen Universum im Kopf irgendwann ein Wissen-PLANET.