»Was Sie unbedingt über ASS* wissen sollten« (* = Autismus-Spektrum-Störungen)

Eine Informations- und Infotainmentveranstaltung aus der BRAIN.EVENTS-Reihe »°WISSEN LIVE« von und mit Rainer W. Sauer

Um Autismus ranken sich viele Missverständnisse. So gehen einem Klischees von Superhirnen durch den Kopf oder solche von schwierigen Menschen, die nicht mit ihrer Umwelt interagieren. Doch obwohl es sich um eine unheilbare neurologische Erkrankung handelt, besteht kein Grund zur Verzweiflung für Eltern, Großeltern oder andere Angehörigen, sagt RWS. Zeitig erkannt gibt es ebenso effektive wie erfolgreiche Therapiemöglichkeiten bei Frühkindlichem Autismus um beispielsweise durch „Geteilte Aufmerksamkeit“ dem Kind oder Jugendlichen nahezukommen, ihm oder ihr durch das Erlernen oder Ausüben von Routinen Halt und Sicherheit zu geben oder gar Sprachbarrieren zu überwinden, denn: Nicht sprechen zu können bedeutet nicht, dass es nichts zu sagen gibt! /// Sauer erzählt u. a. von der Autistin Temple Grandin, die inzwischen Professorin für Tierwissenschaften und weltweit bekannt durch Hunderte von wissenschaftlichen Aufsätzen über Autismus und Tierverhalten ist, lässt Naoki Higashida zu Wort kommen, der so gut wie nicht spricht, in seinem Büchern jedoch eine umso kraftvollere Sprache findet, oder löst mit Beispielen das bequeme Klischee auf, Menschen mit Autismus hätten keine Gefühle.

Getreu dem Motto „Anders zu sein ist eine Bereicherung.“ geht es Rainer W. Sauer im Rahmen seiner inzwischen mehrfach hoch gelobten Veranstaltung vor allem darum, aufzuklären und Ängste abzubauen sowie mehr Verständnis, Toleranz und einen ressourcenorientierten und realistischeren Blick auf Autist:innen zu bekommen. Natürlich kommt auch das nicht zu kurz, was Angehörige alles mit von ASS betroffenen Kindern und Jugendlichen machen können, um sie möglichst optimal auf das weitere Leben mit der Erkrankung vorzubereiten.

Wichtig ist RWS auch die Darstellung der Innensicht von Betroffenen, also wie sich autistisches Sein anfühlt und wie wir Nicht-Autist:innen damit umgehen sollten. Denn »… jeder von uns hat Anspruch darauf, so gefördert zu werden, dass er seine Potentiale entfalten kann. In unserer heutigen Welt ist die Fähigkeit zur Kommunikation elementar und von einer ASS betroffene Mitmenschen müssen optimal unterstützt und gefördert werden, damit sie mit anderen jederzeit „in Beziehung treten“ können und ihnen dadurch ein Leben in sozialer Integration möglich wird.«, sagt Rainer W. Sauer, der im Rahmen seiner Veranstaltung auch über den Herbert Feuchte Stiftungsverbund informiert.


Die Anfänge der Herbert Feuchte Stiftungsverbund gGmbH gehen zurück auf die Zeit kurz nach der Wende 1990. Damals schlossen sich drei Stiftungen in dem sog. „Stiftungsverbund zur Förderung mehrfachbehinderter Gehörloser, Schwerhöriger und Taubblinder in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V.“, genannt HFS, zusammen. Der HFS ist ein modernes soziales Dienstleistungsunternehmen, das zusammen mit seinen Gesellschaftern Menschen mit Behinderungen und anderen Beeinträchtigungen auf ihrem Weg zu selbstbestimmter Lebensführung unterstützt und begleitet.

Heute betreibt der Herbert Feuchte Stiftungsverbund Einrichtungen in Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen mit mehr als 700 Mitarbeiter:innen. Dort erfahren Personen jeden Alters mit kommunikativen Einschränkungen Förderung und professionelle Unterstützung. Gemeinsames Ziel aller Aktivitäten ist es, Menschen mit Behinderungen oder anderen Beeinträchtigungen auf ihrem Weg in eine selbstbestimmte Lebensführung in sozialer Integration zu begleiten und ihre gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern.